Das Teambuilding nimmt in der modernen Arbeitswelt einen hohen Stellenwert ein. In der Praxis hat es sich als wirksames Mittel zur Steigerung der Produktivität und Verbesserung des Arbeitsklimas bewährt. Im folgenden Beitrag erfährst Du, warum der Ansatz für den Unternehmenserfolg unverzichtbar ist und welche Ziele er verfolgt. Zudem erklären wir die Phasen der Teamentwicklung, geben einen Einblick in die unterschiedlichen Methoden und erläutern, inwiefern die Digitalisierung die Maßnahmen des Teambuildings verändert.
Bedeutung des Teambuildings
In vielen Unternehmen basieren die Prozesse, Entscheidungswege und Projektabläufe auf der Zusammenarbeit mehrerer Personen. Diese Form der Arbeitsorganisation hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als äußerst produktiv erwiesen. Dennoch ist die Arbeit im Team mit einigen Herausforderungen verbunden.
Die Maßnahmen des Teambuildings haben zum Ziel, die harmonische und leistungsstarke Kooperation der Teammitglieder sicherzustellen. Dies soll ein positives Arbeitsklima herstellen und für einen starken Zusammenhalt sorgen. Zwei Faktoren, die essenziell für den langfristigen Unternehmenserfolg sind. Zusätzlich zu den klassischen Methoden haben sich in den vergangenen Jahren virtuelle Teambuilding Maßnahmen sowie hybride Varianten durchgesetzt.
Abgrenzung zum Begriff der Gruppe
Das Wort „Gruppe“ wird oft fälschlicherweise synonym für „Team“ verwendet. Vor der Auswahl und Durchführung von stationären oder virtuellen Teambuilding Maßnahmen ist es wichtig, die Unterschiede zwischen den Begriffen zu kennen. Es gilt der Leitsatz: Nicht jede Gruppe ist ein Team aber jedes Team ist eine Gruppe. Bei Letzterem handelt es sich um eine beliebige Ansammlung von Personen. Ein Team charakterisiert sich hingegen durch Interaktion und kollektive Verantwortung, die der Erreichung eines gemeinsamen Ziels dienen.
Herausforderungen der Arbeit im Team
Menschen sind Individuen, die sich durch unterschiedliche Motive, Persönlichkeitsmerkmale, Stärken und Schwächen charakterisieren. Treffen diese aufeinander, mündet dies nicht selten in Konflikten. Ein naheliegender Gedanke ist, Personen mit denselben charakterlichen Ausprägungen zusammenzubringen. Diese homogenen Teams zeichnen sich durch Harmonie und Gleichklang aus, haben sich in Untersuchungen jedoch als wenig produktiv erwiesen.
Heterogene Teams überzeugen mit einer höheren Leistung. Diese wird allerdings durch das große Konfliktpotenzial geschmälert, das die Zusammenarbeit verschiedener Persönlichkeiten mit sich bringt. Grundlegendes Ziel des Teambuildings ist, die Ressourcenvielfalt unterschiedlicher Charaktere zur Steigerung der Produktivität zu nutzen und gleichzeitig ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten.
Für welche Zwecke ist Teambuilding sinnvoll?
Die meisten Menschen verbinden stationäre und virtuelle Teambuilding Maßnahmen mit einem vorangegangenen Konflikt, der im Rahmen der Veranstaltung zu klären ist. Neben der Überwindung von Differenzen eignen sie sich jedoch auch zur Umsetzung der folgenden Ziele:
- Vertrauensvolle Zusammenarbeit ermöglichen
- Offene Kommunikation lehren
- Abwechslung in den Arbeitsalltag bringen
- Arbeitsklima in der Abteilung verbessern
- Produktive Kooperation zwischen dem Team und dem Vorgesetzten sicherstellen
- Zusammenhalt stärken
- Kreativität der Mitarbeiter fördern
- Zukünftigen Problemen vorbeugen und bestehende bewältigen
- Verständnis für die eigene Rolle und die der anderen Teammitglieder entwickeln
Die Aufzählung zeigt, wie vielseitig einsetzbar das Teambuilding ist. Das angepeilte Ziel ist ausschlaggebend für die Wahl der passenden Maßnahme.
Wie läuft das Teambuilding ab?
Eines haben traditionelle und virtuelle Teambuilding Maßnahmen gemeinsam: Alles beginnt mit der Analyse des Ist-Zustands. Dieser Schritt ist unverzichtbar, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Eine einfache Befragung gibt Aufschluss über die Stimmung im Team sowie die Empfindungen und Bedenken der einzelnen Mitglieder. Im Idealfall erfolgt die Befragung anonym. Es folgt die Analyse der Ergebnisse und die Auswahl der passenden Maßnahme. In einem weiteren Schritt wird diese – je nach Methode mithilfe externer Dienstleister – durchgeführt und ihr Erfolg unternehmensintern ausgewertet.
Ablauf der Entwicklung von Teams
Events zur Teambildung sind mehr als ein paar gemeinsame Stunden. Sie sind vielmehr ein Zeitraum, der von bewussten und unterbewussten geistigen Prozessen geprägt ist. Das berühmteste Modell zur Erklärung der Teamentwicklung wurde dementsprechend von einem Psychologen entworfen. Der US-Amerikaner Bruce Wayne Tuckman entwickelte im Jahr 1965 sein Phasenmodell, das bis heute nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat.
Das grundlegende Tuckman-Modell setzt sich aus den folgenden Abschnitten zusammen:
- 1. Forming: Die Mitglieder lernen sich kennen und orientieren sich
- 2. Storming: Die Teammitglieder nehmen ihre Rollen ein, erstes Konfliktpotenzial entsteht
- 3. Norming: Das Team konkretisiert gemeinsame Ziele und Regelungen
- 4. Performing: Die Teammitglieder beginnen mit der Zusammenarbeit
Ende der 70er-Jahre gewann die Projektarbeit zunehmend an Bedeutung. Aufgrund dieser Entwicklung ergänzte Tuckman sein Modell im Jahr 1977 um die Phasen Adjourning (Auflösungsphase) und Endjourning (Phase der Wiedervereinigung). Sie sind ausschließlich bei Projekten relevant, in denen die Teammitglieder nach Abschluss der Arbeit in ihre eigentlichen Abteilungen zurückkehren.
Welche Bedeutung hat das Tuckman-Modell für das Teambuilding?
Für Führungskräfte ist die Kenntnis der unterschiedlichen Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman ausschlaggebend. Das Zusammenwachsen eines Teams setzt sich aus einem automatischen und einem steuerbaren Aspekt zusammen. Die aktuelle Phase der Teamentwicklung sollte bei der Auswahl der stationären oder virtuellen Teambuilding Maßnahmen berücksichtigt werden. Eine Arbeitsgruppe, die sich gerade frisch zusammensetzt, benötigt andere Methoden als ein Team, das seit geraumer Zeit zusammenarbeitet. Das Modell von Tuckman gibt somit eine Orientierungshilfe für die Auswahl der Veranstaltung.
Arten von Teambuilding-Maßnahmen
Eine ungemütliche, steife Atmosphäre ist zur Bildung eines leistungsstarken und harmonischen Teams kontraproduktiv. Aus diesem Grund spielt der Spaßfaktor bei der Auswahl der Maßnahmen eine tragende Rolle. Im Gegensatz zu Seminaren und Schulungen findet das Teambuilding meist außerhalb der Büroräume statt. Es eignet sich als alleiniges Event oder als Rahmenprogramm.
Die drei Arten sind:
Stationäre Veranstaltungen
Sie finden auf dem Gelände beziehungsweise in den Geschäftsräumen des jeweiligen Anbieters statt. Beispiele sind Paintball, Minigolf, ein unternehmensinternes Fußballturnier oder Outdoor-Aktivitäten wie Klettern, Wandern und Segeln. Die Vorteile dieser Variante liegen in dem persönlichen Austausch miteinander, der das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt. Dem gegenüber stehen hohe Reisekosten, falls Personen aus überregionalen oder internationalen Zweigstellen teilnehmen sollen.
Virtuelle Veranstaltungen
Diese Variante findet digital statt. Die Teilnehmer befinden sich entweder an ihrem Schreibtisch im Büro oder Zuhause. Mithilfe von audiovisueller Technik werden alle Personen für das Event in einem virtuellen Raum zusammengebracht. Beispiele sind ein Online-Kochkurs, die Vorführung eines Theaterstücks per Live-Stream oder, wie von uns angeboten, eine virtuelle Zaubershow für Teamevents. Bei diesen Veranstaltungen wird der fehlende persönliche Kontakt durch den Wegfall der Reise- und Raumkosten ausgeglichen.
Hybride Events
Sie sind eine besondere Variante und ergänzen eine stationäre Veranstaltung durch einen virtuellen Aspekt. Das Team im Hauptsitz des Unternehmens versammelt sich beispielsweise in einem Seminarraum und die Teamkollegen in den Außenstellen schalten sich virtuell zu. Das eigentliche Event findet digital statt, sodass die Balance zwischen persönlichem Kontakt und unkomplizierter Durchführung sichergestellt ist.
Ein Blick in die Zukunft: Teambuilding-Trends
In der Praxis zeichnet sich eine deutliche Tendenz in Richtung virtuelle Teambuilding Maßnahmen ab. Zu den Gründen für diese Entwicklung gehört die Pandemie und die damit einhergehenden Zugangsbeschränkungen, durch die stationäre Veranstaltungen nicht oder nur eingeschränkt möglich waren.
Doch auch abseits dieses besonderen, äußeren Umstands bevorzugt ein zunehmender Teil der Unternehmen digitale Events. Dies liegt vor allem an der einfachen Organisation sowie der Kostenersparnis. Die Reservierung und Bezahlung einer Räumlichkeit sowie die Abdeckung der Reisekosten für Kollegen im Außendienst oder auf Geschäftsreise entfallen.
Nicht zuletzt spielen die Themen Umweltschutz und Klimawandel eine Rolle für den Siegeszug digitaler Events. Unternehmen streben eine positive Umweltbilanz an, die durch den CO2-Ausstoß in Zusammenhang mit der Anreise überregionaler Teammitglieder für ein stationäres Event negativ beeinflusst wird. In Anbetracht dieser Aspekte sind virtuelle Teambuilding Maßnahmen als langfristige Entwicklung mit Zukunftsperspektive anzusehen.